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Feedback in der Lehre

Feedback kann von Lehrenden an Lernende gegeben werden, aber auch von Lernenden an Lehrende oder von Lernenden zu Lernenden („Peer-Feedback“/„Peer-Assessment“ bzw. „Self-Assessment“). Es kann sich auf drei Ebenen beziehen:

  • Feedback zu einer Aufgabe bzw. Leistung
  • Feedback zum Lernprozess
  • Feedback zur Selbstregulation

Bezogen auf ein Semester kann Feedback zu Beginn helfen, zum Beispiel den Kenntnisstand zu erfahren oder Erwartungen zu klären. Während des Semesters ermöglicht Feedback, Lernergebnisse oder -prozesse sowie die Zusammenarbeit zu reflektieren. Am Ende des Semesters gibt Feedback zum Beispiel einen abschließenden Überblick über Lernerfolge oder auch die eingesetzten Lehrmethoden.

Feedback befindet sich laut Hattie (2015) unter den Top 10 der Einflussfaktoren für den schulischen Lernerfolg. Schneider & Preckel (2017) ermitteln in ihrer Metastudie zu Faktoren, die den Lernerfolg im Hochschulkontext beeinflussen können, für verschiedene Formen von Feedback mittlere (Feedback von Lehrenden an Lernende) bis hohe Effekte (Peer- und Self-Assessment, also Feedback von Lernenden an Lernende bzw. Selbstreflexion).




Feedback bringt etwas und es bringt viel. Allerdings zeigt sich auch eine große Streuung: manches Feedback wirkt besonders stark, anderes Feedback bringt weniger. Wie sieht gutes Feedback aus?

Nicol und Macfarlane-Dick (2006) stellen in ihrem Modell Prinzipien dar, die gutes Feedback ausmachen. Feedback an Lernende sollte bezogen auf die Leistung, zum Beispiel in einer Aufgabe, Erwartungen verdeutlichen und Wege aufzeigen, um Lücken zwischen erwarteter und tatsächlicher Leistung zu schließen. Bezogen auf den Lernprozess verdeutlicht gutes Feedback das eigene Lernverhalten, regt zur kritschen Reflexion des eigenen Lernverhaltens und zum Austausch über Lernen und Lernmethoden an. In Bezug auf die Selbstregulation wirkt gutes Feedback motivationsförderlich (z.B. positive Bestärkung, Anreize zur Verbesserung) und gibt Selbstvertrauen (z.B. Verdeutlichen von Fortschritten, Aufzeigen möglicher nächster Schritte) (vgl. Abbildung; eigene Darstellung, CC BY 4.0).


Hattie, John (2015, 3. Aufl.). Lernen sichtbar machen. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren GmbH.

Nicol, D. & Macfarlane‐Dick, D. (2006). Formative assessment and self‐regulated learning: a model and seven principles of good feedback practice. Studies in Higher Education, 31:2, 199-218, doi 10.1080/03075070600572090

Schneider, M. & Preckel, F. (2017). Variables Associated With Achievement in Higher Education: A Systematic Review of Meta-Analyses. Psychological Bulletin. Advance online publication. doi 10.1037/bul0000098

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  • Zuletzt geändert: 2023/10/31 08:45
  • von Ute Dasch