konzeption_von_lehrveranstaltungen:gamification_elemente

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konzeption_von_lehrveranstaltungen:gamification_elemente [2017/10/19 09:43]
Simon Roderus
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-====== ​Von Spielen für die Lehre lernen ​======+====== ​Gamification-Elemente ​======
  
 In diesem Artikel entsteht eine Sammlung von Dingen die wir von Spielen für die Lehre lernen können. Die Ideen stammen von den Teilnehmern des Gamification-Workshops vom 30.11.2016 und sollen hier gesammelt und weiterentwickelt werden. In diesem Artikel entsteht eine Sammlung von Dingen die wir von Spielen für die Lehre lernen können. Die Ideen stammen von den Teilnehmern des Gamification-Workshops vom 30.11.2016 und sollen hier gesammelt und weiterentwickelt werden.
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 ===== Autonomie ===== ===== Autonomie =====
  
-//Unter Autonomie im Lehr- und Lernkontext versteht man, dem Lerner Wahlmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Dies kann die Auswahl der Lerninhalte oder auch das Vorgehen bei der Erarbeitung dieser sein. Im klassischen Hochschul- und Schulunterricht ist es nur sehr eingeschränkt möglich, solche unterschiedlichen Lernpfade zu ermöglichen. Für die Bildung und Aufrechterhaltung intrinsischer Motivation ist Autonomie aber sehr vorteilhaft (siehe Self Determination Theory) und sollte deshalb in gamifizierten Lernumgebungen,​ trotz des zusätzlichen Aufwandes, ermöglicht werden. Dabei ist zu beachten, dass es weniger wichtig ist wie viele Möglichkeiten zur Wahl stehen, als dass überhaupt Wahlmöglichkeiten angeboten werden.// +{{  :​didaktik:​von_spielen_fuer_die_lehre_lernen:​autonomie.jpg?​direct&​140x200|autonomie.jpg}}//Unter Autonomie im Lehr- und Lernkontext versteht man, dem Lerner Wahlmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Dies kann die Auswahl der Lerninhalte oder auch das Vorgehen bei der Erarbeitung dieser sein. Im klassischen Hochschul- und Schulunterricht ist es nur sehr eingeschränkt möglich, solche unterschiedlichen Lernpfade zu ermöglichen. Für die Bildung und Aufrechterhaltung intrinsischer Motivation ist Autonomie aber sehr vorteilhaft (siehe Self Determination Theory) und sollte deshalb in gamifizierten Lernumgebungen,​ trotz des zusätzlichen Aufwandes, ermöglicht werden. Dabei ist zu beachten, dass es weniger wichtig ist wie viele Möglichkeiten zur Wahl stehen, als dass überhaupt Wahlmöglichkeiten angeboten werden.//
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-{{  :​didaktik:​von_spielen_fuer_die_lehre_lernen:​autonomie.jpg?​direct&​222x200|autonomie.jpg}}+
  
 **Manchmal reicht gefühlte Autonomie** \\ Studien haben gezeigt, dass bereits eingeschränkte Auswahlmöglichkeiten das Gefühl von Autonomie geben können. So könnte man z. B. Studierenden freistellen welche Aufgabe aus einer Auswahl bearbeitet wird oder auch in welcher Reihenfolge die Aufgaben bearbeitet werden. **Manchmal reicht gefühlte Autonomie** \\ Studien haben gezeigt, dass bereits eingeschränkte Auswahlmöglichkeiten das Gefühl von Autonomie geben können. So könnte man z. B. Studierenden freistellen welche Aufgabe aus einer Auswahl bearbeitet wird oder auch in welcher Reihenfolge die Aufgaben bearbeitet werden.
  
   * Einen Aufgabenpool bereit stellen   * Einen Aufgabenpool bereit stellen
-  * [[:​moodle:​peer_assessment|Peer Assessment]] nutzen+  * [[archiv:​moodle:​peer_assessment|Peer Assessment]] nutzen
   * Bonusaufgabe in der Klausur mit einer Frage zu eigenem Interessensthema   * Bonusaufgabe in der Klausur mit einer Frage zu eigenem Interessensthema
   * Studierende bei der Abstimmung der Themen und Lerninhalte einbeziehen   * Studierende bei der Abstimmung der Themen und Lerninhalte einbeziehen
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 ===== Kontinuierliches Feedback und Belohnungen ===== ===== Kontinuierliches Feedback und Belohnungen =====
  
-//{{  :​didaktik:​von_spielen_fuer_die_lehre_lernen:​kontinuierliches_feedback_und_belohnungen.jpg?​direct&​160x200|kontinuierliches_feedback_und_belohnungen.jpg}}Studium,​ Arbeit sowie die meisten anderen Aktivitäten sind auf ein Ziel ausgerichtet,​ dass bei Erreichen eine bestimmte Belohnung verspricht. Allerdings erfolgt die Belohnung, und damit das Feedback auf eine Handlung, meist sehr spät: Bei Vorlesungen erst Wochen nach dem Schreiben der Klausur, im Falle des Studiums sogar erst am Ende von mehreren Jahren. Vorteilhafter für die Motivation sind jedoch kontinuierliche Belohnungen und kontinuierliches Feedback. Am deutlichsten wird das bei Handyspielen,​ die oft den Spieler alleine für das Öffnen des Spiels bereits belohnen und in denen kleinere Belohnungen auch dann erfolgen, wenn ein Ziel nicht erreicht wurde (vgl. Minion Rush).//+//{{  :​didaktik:​von_spielen_fuer_die_lehre_lernen:​kontinuierliches_feedback_und_belohnungen.jpg?​direct&​139x200|kontinuierliches_feedback_und_belohnungen.jpg}}Studium,​ Arbeit sowie die meisten anderen Aktivitäten sind auf ein Ziel ausgerichtet,​ dass bei Erreichen eine bestimmte Belohnung verspricht. Allerdings erfolgt die Belohnung, und damit das Feedback auf eine Handlung, meist sehr spät: Bei Vorlesungen erst Wochen nach dem Schreiben der Klausur, im Falle des Studiums sogar erst am Ende von mehreren Jahren. Vorteilhafter für die Motivation sind jedoch kontinuierliche Belohnungen und kontinuierliches Feedback. Am deutlichsten wird das bei Handyspielen,​ die oft den Spieler alleine für das Öffnen des Spiels bereits belohnen und in denen kleinere Belohnungen auch dann erfolgen, wenn ein Ziel nicht erreicht wurde (vgl. Minion Rush).//
   * Wissensabfrage mit PINGO in Vorlesungen   * Wissensabfrage mit PINGO in Vorlesungen
   * Multiple-Choice-Tests in Moodle   * Multiple-Choice-Tests in Moodle
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 ===== Im Flow bleiben ===== ===== Im Flow bleiben =====
  
-{{  :​didaktik:​von_spielen_fuer_die_lehre_lernen:​im_flow_bleiben.jpg?​direct&​191x200|im_flow_bleiben.jpg}}Flow-Erleben bezeichnet einen Zustand, in dem das Bewusstsein mit einer Handlung verschmilzt und die Aufmerksamkeit sich vollständig auf diese richtet. Dieser Zustand gilt für das Lernen als sehr förderlich und erzeugt zudem Glücksgefühle (vgl. Engeser & Vollmeyer, 2005), allerdings tritt er (neben weiteren Bedingungen) nur bei Passung von Fähigkeit (**F** ​ in der Grafik) und Aufgabenschwierigkeit (**A** ​ in der Grafik) auf. In der Hochschullehre erfolgt der Einstieg in komplexe Themengebiete meist relativ schnell mit der Folge, dass Studierende mit einer hohen Schwierigkeit bei (noch) niedriger Fähigkeit konfrontiert werden. Spiele und Gamification versuchen hingegen mit einer sehr niedrigen Schwierigkeit zu beginnen und diese kontinuierlich an die Fähigkeiten anzupassen um das Auftreten von Flow zu begünstigen.+{{  :​didaktik:​von_spielen_fuer_die_lehre_lernen:​im_flow_bleiben.jpg?​direct&​138x200|im_flow_bleiben.jpg}}Flow-Erleben bezeichnet einen Zustand, in dem das Bewusstsein mit einer Handlung verschmilzt und die Aufmerksamkeit sich vollständig auf diese richtet. Dieser Zustand gilt für das Lernen als sehr förderlich und erzeugt zudem Glücksgefühle (vgl. Engeser & Vollmeyer, 2005), allerdings tritt er (neben weiteren Bedingungen) nur bei Passung von Fähigkeit (**F** ​ in der Grafik) und Aufgabenschwierigkeit (**A** ​ in der Grafik) auf. In der Hochschullehre erfolgt der Einstieg in komplexe Themengebiete meist relativ schnell mit der Folge, dass Studierende mit einer hohen Schwierigkeit bei (noch) niedriger Fähigkeit konfrontiert werden. Spiele und Gamification versuchen hingegen mit einer sehr niedrigen Schwierigkeit zu beginnen und diese kontinuierlich an die Fähigkeiten anzupassen um das Auftreten von Flow zu begünstigen.
  
   * Freiwillige Übungsaufgaben + Korrektur   * Freiwillige Übungsaufgaben + Korrektur
   * Übungsstunden synchron zur Vorlesung   * Übungsstunden synchron zur Vorlesung
-  * [[:​moodle:​aktivitaeten_material:​test|Tests]] in Moodle+  * [[archiv:​moodle:​aktivitaeten_material:​test|Tests]] in Moodle
  
 ===== Individueller Leistungsvergleich ===== ===== Individueller Leistungsvergleich =====
  
-{{  :​didaktik:​von_spielen_fuer_die_lehre_lernen:​individueller_leistungsvergleich.jpg?​direct&​197x200|individueller_leistungsvergleich.jpg}}//​Die Beurteilung von Leistung ist nicht ohne einen Maßstab, bzw. eine Norm, möglich. Man kann Leistungen entweder durch den Vergleich mit anderen Studierenden (soziale Bezugsnorm) oder im Vergleich zu vorherigen Leistungen (individuelle Bezugsnorm) betrachten. Für das Lernen ist die Individuelle Bezugsnormorientierung vorteilhaft. In Schule und Hochschule liegt, aufgrund der Beurteilung mit Noten anhand eines absoluten Maßstabes eine soziale Bezugsnorm vor. In Computerspielen ist es hingegen so, dass Level meist immer wieder gespielt werden können um das eigene Ergebnis zu verbessern. Im Rahmen von Gamification wird durch die Kombination von individueller und sozialer Vergleichsnorm versucht, eine möglichst große Motivation zu erreichen.//​+{{  :​didaktik:​von_spielen_fuer_die_lehre_lernen:​individueller_leistungsvergleich.jpg?​direct&​142x200|individueller_leistungsvergleich.jpg}}//​Die Beurteilung von Leistung ist nicht ohne einen Maßstab, bzw. eine Norm, möglich. Man kann Leistungen entweder durch den Vergleich mit anderen Studierenden (soziale Bezugsnorm) oder im Vergleich zu vorherigen Leistungen (individuelle Bezugsnorm) betrachten. Für das Lernen ist die Individuelle Bezugsnormorientierung vorteilhaft. In Schule und Hochschule liegt, aufgrund der Beurteilung mit Noten anhand eines absoluten Maßstabes eine soziale Bezugsnorm vor. In Computerspielen ist es hingegen so, dass Level meist immer wieder gespielt werden können um das eigene Ergebnis zu verbessern. Im Rahmen von Gamification wird durch die Kombination von individueller und sozialer Vergleichsnorm versucht, eine möglichst große Motivation zu erreichen.//​
  
   * Freiwillige Bonusaufgaben zur Verbesserung der Note anbieten   * Freiwillige Bonusaufgaben zur Verbesserung der Note anbieten
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  • von Simon Roderus