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Konzeption von Lehrveranstaltungen

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Bei der Konzeption von Lehrveranstaltungen müssen drei Bereich aufeinander abgestimmt werden: Die Ziele der Veranstaltung, die Wahl und Kombination von Lehrinhalten und -methoden sowie die Art der Prüfung. Bei jedem dieser Bereiche die jeweils beiden anderen zu berücksichtigen, bezeichnet man als Constructive Alignment.

Neben diesen Bereichen ist die soziale Dimension von zentraler Bedeutung: Kanäle für Kommunikation unter den Studierenden sowie zu Ihnen, Möglichkeiten für Interaktion und gemeinsames Arbeiten, eine konstruktive, positive Arbeitsatmosphäre schaffen Raum für ein produktives Miteinander und erfolgreiches Lernen.

Die Erforschung der Lehre und des Lernens macht zunehmend Fortschritte. Inzwischen sind viele Erkenntnisse wissenschaftlich abgesichert und können von Praktiker:innen bei der Konzeption von Lehrveranstaltungen berücksichtigt werden.

Es gilt also, wissenschaftliche Erkenntnisse der Lehr- und Lernforschung auf die eigene Lehre zu übertragen und sie darauf anzuwenden - eine komplexe und anspruchsvolle Herausforderung für Lehrende.


Die Ausgestaltung der eigenen Lehre auf Basis wissenschaftlicher Theorien und Forschungsergebnissen ist eine Form des Scholarship of Teaching and Learning. Diese Form des wissenschaftlich fundierten didaktischen Arbeitens gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auf internationaler Ebene wird sie von der International Society for the Scholarship of Teaching and Learning (ISSOTL) vorangebracht. Die Universität Paderborn bündelt deutsche Initiativen von Hochschulen und Lehrenden im Rahmen ihrer Stabsstelle Bidlungsinnovationen und Hochschuldidaktik und stellt Informationen zu Mitgliedern, Initiativen und Veranstaltungen des Deutschsprachigen SoTL-Netzwerks bereit.

Was ist das Ergebnis, wenn man theorie- und forschungsbasiert Lehre gestaltet?

Allgemeine Erkenntnisse aus der Bildungsforschung fasst Prof. Karin Reiber, Professorin für Erziehungswissenschaft/Didaktik an der Hochschule Esslingen, in ihrem Beitrag im Neuen Handbuch Hochschullehre (nhhl) zusammen. Für eine bessere Übersicht gliedert sie die Dimensionen bei der Konzeption von Lehrveranstaltungen in die Bereiche Strukturierung und Regelklarheit, Studierendenorientierung und unterstützendes Sozialklima sowie Kognitive Aktivierung.

Gesicherte Erkenntnisse gibt es außerdem zum Beispiel zu den Themen Motivation, Diversität oder - ganz konkret - der Lehrmethode Inverted Classroom. Aus der wissenschaftlichen Vorarbeit lassen sich Gestaltungsprinzipien für die Lehre ableiten:

Weitere zentrale Entwicklungen in der Didaktik und Lernforschung sind zum Beispiel Erkenntnisse zu…:

  • Praxisbezug
  • Gelingensbedingungen für Online-Lehre
  • Studienabbruch bzw. Studienverbleib
  • Ein moderat konstruktivistisches Lernverständnis
  • Conceptual Change bzw. dem Umgang mit Fehlkonzepten (Decoding the Disciplines)


weitere Beispiele und Inhalte folgen

Aufbauend auf der theorie- und forschungsbasierten Konzeption der eigenen Lehre ist der nächste Schritt des Scholarship of Teaching and Learning die wissenschaftliche Überprüfung der eigenen Lehre. Im Lehralltag ist die Erforschung der Lehre schwer integrierbar. Zum Einen fehlt die Zeit, um umfassend wissenschaftlich sauber zu arbeiten, oft ist zu geringer Hintergrund zu sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden vorhanden, und die Rahmenbedingungen ermöglichen meist kein „sauberes“ Versuchsdesign.

Der Ansatz des Design-based Research (DBR) als Methode der Implementationsforschung bietet für die Erforschung der eigenen Lehre eine praxisnahe, anwendungsorientierte Lösung. Ziel des Design-based Research ist die Weiterentwicklung von Lehrkonzepten und die Verbreitung der Untersuchungsergebnisse unter Praktiker:innen.

Christopher Gess, Julia Rueß & Wolfgang Deicke beschreiben das Grundkonzept des DBR in einem kurzen Übersichtsartikel Design-based Research als Ansatz zurVerbesserung der Lehre an Hochschulen– Einführung und Praxisbeispiel. Eine Visualisierung zeigt die Phasen eines DBR-Projekts:


Gess, C.; Rueß, J. & Deicke, W. (2014). Design-based Research als Ansatz zur Verbesserung der Lehre an Hochschulen – Einführung und Praxisbeispiel. Qualität in der Wissenschaft 1/2014, 10–16. Seite 12.

  • Schritt (1) meint die fundierte Formulierung eines Anliegens, das man an der eigenen Lehrveranstaltung verbessern bzw. weiterentwickeln möchte.
  • In Schritt (2) fließen die angestrebten Veränderungen in das Konzept der Lehrveranstaltung ein, und die Lehrveranstaltung wird durchgeführt.
  • Schritt (3) umfasst die begleitende und/ oder nachgelagerte Evaluation der Lehrveranstaltung mit Methoden, die geeignet sind, um die angestrebten Wirkungen zu erfassen.
  • In Schritt (4) erfolgt die kritische Bewertung der Evaluationsergebnisse und - daraus abgeleitet - eine erneute Weiterentwicklung der Lehrveranstaltung.


Erfolgreiche Veränderungen werden dauerhaft in die eigene Lehre übernommen, interessante und übertragbare Ergebnisse werden mit der Fachcommunity geteilt - zum Beispiel bei Tagungen oder in Netzwerken.


Um sich über die Arbeit anderer zu informieren, die eigenen Ergebnisse zu präsentieren und in fachlichen Austausch zu kommen, können Sie zum Beispiel die folgenden Netzwerken und Tagungen nutzen:

Beschreibung, wie auf der unten verlinkten Webseite mit allgemeinen Informationen dargestellt:

„Bei den FDAKs [= Fachdidaktik-Arbeitskreise - Anm. d. Red.] handelt es sich um Veranstaltungen, die sich auf eine Fachdisziplin und deren Lehrmethodik beziehen. So treffen sich beispielsweise einmal im Jahr interessierte Lehrende aus der Chemie, aus der Betriebswirtschaft oder aus der Technischen Mechanik, um sich über die Lehre in ihrem Fach auszutauschen.“
Zur Übersicht über alle FDAKs

„Im Gegensatz zu den FDAKs treffen sich in den AKs [= Allgemeine Arbeitskreise - Anm. d. Red.] Kolleg*innen, die sich zu einem konkreten didaktischen Thema austauschen möchten, beispielsweise zu E-Learning, Planspielen oder Projektarbeit.“
Zur Übersicht über alle AKs

Allgemeine Informationen zur Organisation der Arbeitskreise


Selbstverständnis des Netzwerks, wie auf der unten verlinkten Webseite dargestellt:

„Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) findet in der Community von Hochschullehrer*innen sowie Hochschuldidaktiker*innen in Deutschland immer mehr Anklang. […] Nach dem Interesse an und den Rückmeldungen zu SoTL bei der dghd-Tagung im März 2017 gründete sich ein deutsches SoTL-Netzwerk, um eine Zusammenarbeit zu beginnen und damit die Umsetzung des SoTL an deutschen Hochschulen zu fördern sowie die spezifische Haltung gegenüber Hochschullehre, die damit verbunden ist. Wir wollen uns über aktuell laufende Umsetzungsvarianten sowie über mögliche Umsetzungen austauschen und zu SoTL vernetzen, um damit den Boden für SoTL in Deutschland weiter zu bereiten.“

Zum Netzwerk

Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD; Mehr zum HFD) ist eine Initiative des CHE Centrum für Hochschulentwicklung, der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und des Stifterverbandes, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Das HFD steht für Information, Beratung und Vernetzung von Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und bietet hierfür Konferenzen, Summer Schools, Peer-Learning-Formate und Vieles mehr – unter anderem das Netzwerk HFDnet.

Über HFDnet kommen Sie mit anderen Lehrenden in Kontakt. Sie tragen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Hochschulen und der Hochschullehre bei und erfahren laufend von aktuellen Entwicklungen. Der Austausch der HFDnet-Mitglieder erfolgt über die Plattform Mattermost.

Aus der unten verlinkten Seite des HFDnet:
„Sie möchten sich zu einem bestimmten Aspekt digitaler Lehre austauschen? Sie haben eine Idee zu einer digitalen Lehrveranstaltung und suchen Peers zur Unterstützung? Sie brauchen Partner*innen für Ihr neues Projekt?
Über das HFDnet-Portal haben Sie die Möglichkeit, sich mit der HFD-Community auszutauschen und sämtliche Angebote des HFD zu nutzen - einfach und direkt.“

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  • Zuletzt geändert: 2021/03/10 15:59
  • von Barbara Meissner